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Zur Geschichte des Taishokoto

 Während des 19. Jahrhunderts wuchs in Japan das Interesse an westlicher Kultur und Musik. Allerdings waren Instrumente wie Klavier und Geige für einen großen Teil der Bevölkerung unerschwinglich. Mit dem Taishokoto hat Nisaburo Kawaguchi (auch bekannt unter seinem Künstlernamen Nigen-kinGoro Morita) hier Abhilfe geschaffen. Er war Musiker und Instrumentenhersteller, der u.a. vom Verkauf von einfachen Kastenzithern lebte. Anfang des 20. Jahrhunderts konnte er auf Reisen nach Europa und in die USA musikalische Erfahrungen sammeln und neue Instrumente kennenlernen.
In den Jahren darauf entwickelte er das Taishokoto: es heißt so, weil es am 9. September 1912 auf den Markt kam - wenige Monate nach der Thronbesteigung des neuen japanischen Kaisers, der sich den Herrschernamen "Taisho" gab.

Zither-Instrumente gibt es im asiatischen Kulturraum schon sehr lange. Als Inspiration für das Taishokoto soll das Nigen-kin, eine kleine, volkstümliche Zither mit zwei Saiten gedient haben - und eine damals noch recht neue Erfindung: die mechanische Schreibmaschine.

Schreibmaschine Olympia (eigenes Bild)Das Ergebnis hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Instrumenten wie Scheitholt, Mountain Dulcimer, Hummel und Epinette - nur dass die Melodiesaiten eben nicht mit den Fingern, sondern mit Hilfe der Metallhebel nach unten gedrückt werden.

Statt der bei uns üblichen Notenschreibweise hat sich für die Musiknotation eine Zahlentabulatur eingebürgert. Diese entspricht den auf den Tasten aufgedruckten Zahlen. Da in der Standardstimmung alle Saiten auf "g" gestimmt werden, stellt die weiße "1"-Taste den Ton "C" dar. Die Skala entspricht also der Anordnung der schwarzen und weißen Tasten auf dem Klavier. Da es sich (abgesehen von den Bordunsaiten) um ein Melodie-Instrument handelt, ist das Taishokoto für mich sozusagen die "Melodica unter den Saiteninstrumenten".

In Japan wird das Instrument verwendet, um musikalische Grundlagen zu vermitteln. Aber auch viele ältere Menschen, die noch nie die Möglichkeit hatten, ein Instrument zu erlernen, spielen es oft in Gruppen und Ensembles. Es ist nie zu spät, Taishokoto spielen zu lernen!

Übrigens wurde das Instrument ab den 1920er Jahren auch in andere asiatische Länder exportiert. Daraus hat sich z.B. in Indien das weit verbreitete (und oft mit einfachen Werkzeugen gebaute) "Bulbul Tarang" ("Wellen der Nachtigallen") hat heute oft 8 bis 10 Bordunsaiten und breite, "klavierähnliche" Tasten.

Quellen:
The History of Taishokoto (Webseite auf Englisch)
Introduction to the first Taisho-Koto (Webseite auf Japanisch; pdf-Dokument in Englisch und Japanisch)



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